Ich heiße Christian, bin gelernter Zimmermann und schon von Kindesbeinen an war ich viel in der Natur unterwegs. Tiere mochte ich schon immer und startete als Kind mit Geflügelhaltung und später durch meine Frau kam ich zum Ponyhof und zum ersten Hund, einem Bordercollie Mädchen.
Nach einigen Jagden als Treiber beim benachbarten Jagdpächter wollte ich noch mehr über die Natur und die Jagd wissen und machte somit kurzentschlossen 2017 meinen Jagdschein.
Als die Prüfung geschafft war, kam ich stolz nach Hause zu Frau und Kindern, die durch die unzähligen Lernstunden schon fast soviel wussten wie ich selbst.
Meine Kinder wurden schnell mit vielen jagdlichen Dingen vertraut und so wissen alle Familienmitglieder wo das Fleisch herkommt, das ein Tier uns sein Leben gibt und man alle Kreaturen mit Respekt behandelt.
Es dauerte nicht lange, da kam der Wunsch nach einem eigenen Jagdhund auf.
Ponyhof konform sollte er sein, nicht scharf, nicht so groß, kinderlieb.
Ein Jagdkollege und guter Freund meinte: "da nimm doch nen Beagle!"
Kaum ausgesprochen wurde gegoogelt und es dauerte nicht lange, da nahm ich Kontakt mit Beagle Züchtern auf und lernte wundervolle Jäger/Züchter/Menschen kennen.
So stand es nach einigen Monaten dann fest, im nächsten Sommer zieht ein Beaglewelpe bei uns ein. Ich fand einen fabelhaften Züchter und "reservierte" mir einen Welpen.
Doch es kam anders als geplant.
Im Herbst wurde mein Bordercollie krank und wir mussten sie erlösen. Bis zum Sommer konnte ich nicht ohne Hund aushalten und so suchte ich jetzt schon nach einem Beaglewelpen mit jagdlichen Anlagen.
Es sollte wieder eine Hündin sein, die dann auch zur Zucht eingesetzt werden könnte.
Nach langer Suche wurde ich in Österreich fündig. Sofort rief ich an, aber leider erklärte mir der Züchter, das die kleine Hündin leider schon vergeben war und am Wochenende abgeholt wird. So nahmen wir das zur Kenntnis und im Herbst/Winter war es auch nicht so einfach einen Welpen zu finden der passt.
Als wir am Samstag danach shoppen waren, kam ein plötzlicher Anruf. Der österreichische Züchter rief an und sagte das der Interessent einfach nicht kam und die Kleine wieder zu haben wäre.
Nach einem kurzen abendlichen Familienrat war klar, es wird ein "kleiner" Ausflug nach Österreich. Montag früh um 4.00 weckte ich meinen Sohn und los gings.
Ca. auf halber Strecke sagte auf einmal mein Sohn:
"WILMA, Papa, wir nennen sie Wilma!"
Als wir beim Züchter ankamen begrüßten uns schon die Beagle mit wildem Laut.
Im verschneiten Freilauf kam sofort die kleine Welpenhündin an den Zaun und beschnupperte uns freundlich und aufgeregt. Als wir uns endlich losreißen konnten, stand auch schon die Züchterfamilie in der Tür und lud bei der Kälte zu einer Tasse Kaffee.
Nach kurzem Gespräch und Erledigung der Formalitäten, durfte das Beaglefräulein, samt Handtuch mit dem Geruch der Mutterhündin, in ihre Reisebox einsteigen.
Als wir an den sonnenbestrahlten Bergen vorbei heimwärts fuhren, sagte mein Sohn mit leuchtenden Augen.
"Papa? DANKE, dass du mir die Welt zeigst!"
Mit feuchten Augen kam die Deutsche Grenze immer näher und nachdem mein Sohn ein kleines Schläfchen hielt, kamen wir endlich auf unserem Ponyhof an.
Ein wundervolles Erlebnis und ein Anfang einer wunderbaren Freundschaft mit WILMA!